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Ignoriert Williamson

Was sollen wir mit einem Promi-Holocaustleugner in Großbritannien tun? Ihn einfach nicht beachten!

Empty Church Flickr
Niemand hört Dich, Richard (via Pieter Musterd, Flickr)

In den vergangenen Wochen hat die mediale Weltöffentlichkeit gezeigt, wie aus einem Spinner ein Märtyrer gemacht werden kann. Und Piusbruder-Bischof und Holocaust-Leugner Richard Williamson ist ein Spinner, dem auch seine Robe keine Autorität geben kann.

Wenn die Medien ihn publikumswirksam bei seiner Ankunft in Großbritannien in Szene setzen, wenn die Europäische Union überlegt, Williamson juristisch zur Verantwortung zu ziehen, dann wird aus dem Hetzer in der Meinung der Öffentlichkeit schnell der Gehetzte, ein Underdog.

Wir sollten ihm diese Rolle nicht gönnen und Williamson ignorieren. Sollte er auf deutschen Boden kommen und den Holocaust leugnen, werden zu Recht die Handschnellen klicken. Gleichzeitig wäre es ein Fehler, nun auf einheitliche EU-Regelungen zur Holocaustleugnung zu pochen: Die freie Rede ist in Großbritannien ein anderes Gut als in Deutschland, ist in Schweden nicht zu vergleichen mit dem Recht auf freie Rede in Frankreich. Wenn wir nun beginnen, im Vereinheitlichungswahn die kulturellen Traditionen und gewachsenen Sitten über Bord zu schmeißen, richten wir mehr Unheil an, als dass wir Ordnung stiften würden.

Es mag für aufgeklärte Menschen hierzulande kein gute Gefühl sein, dass Williamson die verschiedenen Gesetze innerhalb der Europäischen Union ausnutzt; dass sie in ihrer Vielfalt existieren, ist ein Zeichen dafür, dass unsere Demokratie funktioniert und Pluralität erlaubt, um jeder Art von Totalitarismus und Gesinnungszensur vorzubeugen.

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