Abschied mit Ankündigung (via mabarto, Flickr)
Frank Lübberding hat bei Weissgarnix die Idee einer Opel-Insolvenz kunstvoll auseinander genommen. Ich stecke nicht tief genug in der Materie, um die Ausführungen einschätzen zu können. Worin wir uns einig sind: Opel hat keine Zukunft.
Als ich heute morgen von den ergebnislosen Verhandlungen hörte, hatte ich das Gefühl, die Bundesregierung spielt auf Zeit, damit sie bei der GM-Insolvenz keine Fingerabdrücke an der “Opel -Leiche“ hinterlässt. Es wäre ein taktischer Zug, den ich ihr garnicht zugetraut hätte – wohl zurecht, wie sich herausstellt.
Tatsächlich ist das Aus des Autorbauers nur eine Frage der Zeit. Zwei interessierte Investoren, die fast kein eigenes Geld mitbringen (aus Regierungssicht ein shotgun-wedding mit Platzpatronen) und auf massive Staatsgelder hoffen. Ihre Vision: Eine schwammige Idee von Synergieeffekten (Fiat) und die Hoffnung, dass Väterchen Russland Opel seine schwerverkäuflichen Mittelklassewägen abkauft (Magna).
Opels Zeit für Innovationen war schon abgelaufen, bevor das Ausmaß der Krise überhaupt erkannt wurde. Der Autobauer ist am Ende, wenn nicht in den nächsten Wochen, dann spätestens, wenn die Wirtschaft wieder anspringt und der Ölpreis in die Höhe schießt. Die Bundesregierung weiß das: Es scheint sie nicht daran zu hindern, noch ein paar Milliarden auszugeben, damit sich jemand die Filetstücken sichern kann. Der größte Teil der Arbeitsplätze in Deutschland wird nicht dazu gehören.
Weitere Aspekte bei egghat, Anmutunddemut
Eine schöne Nahaufnahme aus der Nacht gibt es im Handelsblatt
Update: Eine unglaubliche Übersicht der Interessengeflechte gibt es auf dem Blicklog. Respekt!
Das was da im Moment abgeht ist doch kaum zu glauben! 300 Mios mehr, einfach so… Wenn in diesem Jahr keine Wahlen wären, würde der Opel so oder so gegen die Wand gefahren.