Machtlos, aber nicht ohne Perspektive: Simbabwes Premierminister bittet den Westen um Hilfe. Wir sollten die richtigen Signale senden.
Der britische Außenminister David Miliband und Simbabwes Premierminister Morgan Tsvangirai (rechts) (via FACO, Flickr)
Morgan Tsvangirai ist nicht zu beneiden: In der Regierung von Koalitionspartner ZANU-PF kaltgestellt, reist der Premierminister drei Wochen durch die westliche Welt, um Hilfen für Simbabwe zu erbitten. Die meisten Länderchefs empfangen ihn mit Skepsis, von Exil-Simbabwern wird er sogar ausgebuht. Und als er mit ein paar kleinen Hilfszusagen heim kommt, gibt es von Präsident Robert Mugabe noch eine öffentliche Ohrfeige, wenn auch nur verbal.
Tsvangirai ist geduldig, seine Partei MDC hält still. Dafür gibt es Gründe: Mit dem Gesundheits- und dem Finanzministerium besetzt man zwei Kabinettsposten, die entscheidende Bedeutung im Kampf gegen die beiden größten Plagen des Landes, Cholera und Inflation haben. Als Regierungspartei bekommt die MDC erstmals auch Zugang zu Geheimdienstinformationen. Dazu kommt, dass Mugabe mit 85 Jahren nicht mehr der Jüngste ist und sich die ZANU-PF gerade mit Nachfolgekämpfen selbst lahmlegt. Auf der anderen Seite hungern die Menschen weiter, die Farmer werden enteignet, MDC-Politiker bedroht und verprügelt, das Volk unterdrückt.
Auch der Westen befindet sich deshalb in einer schwierigen Lage: Lässt er Tsvangirai abblitzen, wird Mugabe an Macht gewinnen; gibt er Geld, könnte es in den Taschen des Diktators landen (der seinerseits in den nächsten Monaten China um Geld bitten wird). Gleichzeitig ist alles andere als sicher, dass Tsvangirais MDC im Laufe der Zeit an Macht gewinnt – und wenn, dann ist die Frage, wie sehr sie korrumpiert werden wird.
Dennoch sollten sich die Regierungen in Washington, Berlinoder Paris nicht zu verschlossen zeigen: Die Signale, die jetzt von ihnen ausgehen, werden die Entwicklung in den nächsten 12 bis 18 Monaten entscheidend prägen. In dieser Zeit wird sich meiner Meinung nach auch zeigen, welche Richtung Simbabwe einschlägt, vielleicht sogar durch neue Wahlen.
[…] change the world-community had hoped for: In Zimbabwe, Robert Mugabe’s corrupt ZANU-PF regime continues to block its coalition-partner MDC, though prime minister and former opposition leader Morgan Tsvangirai has been able to drum up some […]