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München, Deine Plakatkultur

Wer mich kennt, weiß, dass ich München manchmal etwas wundersam finde. Das lustige kleine Bergvölkchen überrascht mich immer wieder – dieses Mal mit seiner skurrilen Plakatkultur.

Max & Moritz Plakat München

(c) joha, Creative Commons (Attribution-Share Alike 3.0 Unported)

München war einst Geburtsstätte und Drehort des Schulmädchenreports, und diese Tradition der Zote findet sich auch im Nachtleben häufiger, wenn betrunkene Männer samt Maßkrug einfach auf die nächstbeste Frau fallen, in der Hoffnung, es würde sich daraus eine Familiengründung oder zumindest ein persönlicher Schulmädchenreport ergeben. Auch das Etablissement Max und Moritz,  Teil der „nichtsaussagenden Masse an schlechten Clubs in München“, wie jemand auf Qype schreibt, fühlt sich mit seinen Plakaten der Dämlichkeit verpflichtet. Links Max, rechts Moritz, höhö, Tusch, Prost, die halbe Stadt nässt vor Lachen ein. Bereits das Vorgängermotiv löste ein lokales Nippelgate aus, was dem Laden mehr Publicity schenkt, als er verdient. Deshalb nur ein Satz: So oversexed und underfucked lockt Ihr nicht mal den immergeilen Graf Porno aus seinem Schloss.

Plakat Tierpark Hellabrunn

(c) joha, Creative Commons, Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Münchner pflegen ein inniges Verhältnis zur Tierwelt – man sehe sich nur einmal die allsamstäglichen Schlangen vor den örtlichen Metzgereien an. Als ich dieses Plakat sah, war ich dann aber doch erst einmal entsetzt – ich dachte, sowas gibt es nur im Allgäu! Erleichtert durfte ich feststellen, dass es sich um Werbung für den Tierpark Hellabrunn handelt. Ja, bezichtigt mich nur der Zote, aber Bildausschnitt und Motiv sind – gelinde gesagt – unglücklich gewählt. Aber schön, dass hier die originelle wie selten verwendete Phrase „O’zapft is“ verwendet wird – die hab ich sowieso selten gehört in dieser Stadt.

Plakat in München

(c) joha, Creative Commons, Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Meinen persönlichen Favoriten habe ich am Wettersteinplatz gefunden – und er ist nur einem unaufmerksamen Plakatkleber zu verdanken. Text-Bild-Schere nennt man das gerne – allerdings dachte ich beim ersten Hinsehen tatsächlich, das südafrikanische Pendant zu den Rolling Stones sähe inzwischen so aus. Sollte Howie bei seinem nächsten Comeback wirklich nackt mit dem Mofa auf die Bühne fahren, will ich Karten für die erste Reihe – alleine schon, um die Reaktion seiner treuen Ü-60-Fangemeinde zu erleben.

2 Gedanken zu „München, Deine Plakatkultur“

    Barbara sagt:

    Wunderbar, du hast genau meine Plakatfavoriten dieser Stadt ausgewählt! Nur das Max und Moritz hat noch ein schärferes zu bieten, das leider (schief) nur für einen Tag am Hans-MIelich-Platz hing und seitdem nirgends mehr zu sehen war. Naja, nackte Männer interessieren irgendwie auch generell weniger als nackte Frauen 😉
    Weiter schreiben bitte und öfter mal posten!

    ben_ sagt:

    Hihi. Wobei ich abseits der Plakatkultur ja sagen muss, dass ich es immer als besonders bezeichnend für die Münchner empfunden habe, dass die Gegen um München so platt wie das Münsterland ist und die Münchner eben kein Bergvölkchen sind.

    Sogar hier in Bielefeld haben wir mehr Berg.

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