Im WDR Zeitzeichen stieß ich in einer Sendung über den Videokünstler Nam June Paik jüngst auf dieses Zitat des Kunsthistorikers Wulf Herzogenrath: (Audio hier, ab 10:24)
Paik habe ich 1974 kennengelernt, auf dem großen, ersten Symposion – damals noch nicht so richtig Videokunst, sondern mehr so Fernsehen und Kunst – im Moma in New York. Er war Teilnehmer der Diskussionsrunde. Und in dem Moment, wo gerade die großen Linken ihre Vision [ausbreiteten], wie die Welt durch Video und durch die Kassette, und durch die neuen technischen Medien nun endlich wirklich revolutioniert werden könnte, da wacht er auf und sagt mitten in diese Runde rein: “See: TV? TV is money.“ Und plötzlich war diese ganze große Bogendiskussion der Weltrevolution wie in sich zusammengesunken, alle guckten Paik ganz erschreckt an.
Ich weiß, man kann die vernetzte Welt und das Fernsehen nicht vergleichen. Und dennoch frage ich mich zwischen all den Utopien, Kommerzialisierungen, Melkversuchen, Idealisierungen und realen Veränderungen: Wann werden wir den Paik-Moment des Internets erleben? Stehen wir womöglich bereits kurz davor?
[…] hat drüben im Kopfzeiler ein sehr spannendes Zitat über Nam Jun Paik gebloggt: "Paik habe ich 1974 kennengelernt, auf dem großen, ersten Symposion – damals noch […]
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