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Alte Säcke

Ich habe neulich erstaunt mitbekommen, dass Blumfeld eine Reunion-Tour spielen. Nicht, dass das mich betreffen würde, aber ich erinnere mich noch daran, dass einige Freunde von mir damals 2007 zur Abschiedstour gingen.

Jetzt sind sie also zurück, genau wie NIN, deren Abschiedskonzert ich damals in Berlin gesehen habe. Und wie zahlreiche andere Bands, die seit Jahren mit Material aus den Neunzigern umhertouren. So ist das Geschäft, Musik in einer Einheit zu machen, ist ja auch noch Jahre später recht erfüllend. Und dann gibt es in manchen Fällen noch die materiellen Zwänge.

Und doch hat es schon etwas Trauriges, denn das Publikum altert ja mit und kommt wegen der alten Songs, deren Zeitgeist natürlich inzwischen durch Nostalgie ersetzt wurde. Die Reunion-Bands erinnern uns an unsere Jugend, aber wenn wir auf die Bühne und ins Publikum gucken, eben auch an unser Alter. Noch kann ich keinen Trost darin finden, vielleicht meide ich deshalb diese Veranstaltungen.

Andererseits lerne ich jetzt die „Älteren“ von damals, die wir als Teenager bei den Punkrock-Konzerten hinten an der Bar stehen sahen. Meist männlich, nicht selten junggesellig, mit Shirts von Bands, ihre beste Phase ungefähr in unserem Geburtsjahr hatten. Und ich bekomme Respekt für das Interesse an neuer Musik, denn sie hätten sich ja auf den Besuch von Reunion-Touren beschränken können. Wenn Ihr mich also in ein paar Jahren sucht: ich stehe dahinten irgendwo. In meinem Go-Faster-Nuns-Shirt.

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