Ich habe drüben @SZ Facebooks Chatbots etwas kontextualisiert und hatte das Thema auch hier im Blog mal angetippt. Interessanterweise war ich vor der Keynote überzeugter davon, dass Conversational UI überraschend schnell einen mobilen Paradigmenwechsel herbei führen könnte. Jetzt übermannt mich wieder die Erinnerung, dass Facebook jenseits von Games nicht wirklich erfolgreich mit den Angeboten an Developer war (was nicht bedeuten muss, dass Dialog-Interfaces floppen müssen).
Aaaaber natürlich ist da inzwischen eine große Marktmacht und FOMO im Spiel. Was in meinem Text keinen Platz mehr fand, ist meine Sorge um das offene Web – den letztlich sind es viele Webfunktionen, die automatisiert werden und ins Backend wandern. Die Vorstellung, dass die Welt am Ende auf die API eines oder nur weniger Tech-Konzerne programmiert, ist weiterhin grauenhaft, aber nicht unrealistisch. Und natürlich steckt hinter der Chatbot-Idee kein größeres Konzept jenseits der Plattform-Strategie und einer weiteren Automatisierung, um die Bequemlichkeit der Nutzer zu bedienen.
Für die Publisher wird die Abhängigkeit von einer einzigen Schnittstelle (Facebook) leider gerade immer mehr gefühlte Realität. Ich befürchte, dass wir in den nächsten Monaten zig CNN/Quartz-Klone sehen werden, ohne dass die Medienmarken sich überlegen, was genau im neuen Kontext ihre Mission sein könnte. Denn der mobile Paradigmenwechsel ist real, mit oder ohne Bots.
P.S. Das schönste Stück zur F8 hat Nitasha Tiku für Buzzfeed geschrieben, eine historische Perspektive zur Geschäftsstrategie Ben Thompson.