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Serienrückblick: Westworld

(Ohne Spoiler) Am Wochenende hat es hier karibisch geregnet, also ununterbrochen und schüttend. Eine gute Gelegenheit, die letzten Westworld-Folgen zu gucken. Ich war etwas überrascht, dass schon eine zweite Staffel geplant ist, weil die Serie etwas Endgültiges in ihrer Anlage hatte (oder ich mich vielleicht zu sehr an dem Crichton-Film orientiert hatte, den ich mal im Kontext von „Roboter-Bild der Siebziger“ zufällig auf Youtube durchscannend angeguckt hatte).

Ich bin nicht so euphorisch wie viele andere Zuschauer. Mir war es einfach zu brutal um der Effekte Willen, vielleicht stößt mir dieser Sadismus – nicht nur jener Figuren, sondern auch der Darstellung – auch wegen der ohnehin ausreichend brutalen Weltnachrichten und jener Entmenschlichung auf, die ich jeden Tag im Diskurs auf Social Media erlebe. Genau das aber natürlich macht Westworld auch zeitgeistig, genau wie die Frage, wie kaputt wir in unserem Amüsierverlangen sind. Aber die wird wahrscheinlich von den meisten nur im Kontext der Serienhandlung gestellt, die Inszenierung wird in der Regel nach rein ästhetischen Kriterien betrachtet. Für mich liegt dort der Unterschied zwischen Westworld und Serien wie die Sopranos.

Der ganze AI-Aspekt ist eher hinter dem “Erkenne dich selbst”-Narrativ verborgen, genau wie die Effekthascherei diverse Plot-Logikbrüche zu kaschieren scheint. Dadurch ist Westworld eine Serie für das Echtzeit-Zeitalter, immer irgendwo eine neue Plot-Wendung, eine neue Schießerei, ein neues Massaker. Sinn, der darüber hinausgeht, finden die Menschen-Figuren wie die Menschen-Zuschauer in der Auflösung des Labyrinth-Rätsels (“The Maze”). Aber dazu keine Spoiler von mir.

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