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Travis Kalanick

Uber ist der Beweis dafür, dass das aktuelle Kapitel des Silicon-Valley-Tech auserzählt ist. Narzisstische MBA-Kapitalisten entwerfen Monopol-Platfformen oder Werkzeuge für die digitale Marktwerdung der Welt (B2B, Baby!). Aus Travis Kalanick könnte nicht einmal mehr für Aaron Sorkin einen psychologisch tiefgründigen Anti-Helden machen, Travis könnte auch Olli “ich dusche meine Zweifel weg” Samwer sein. Und das ist für keinen der beiden eine Adelung.

Aber das ist natürlich Popkultur-Perspektive; Fluch und Segen der Westküste ist, keine Vergangenheit zu kennen. Was heute der Import gängiger BWL-Konzepte kombiniert mit Datenanalyse, Monopolisierungs-Träumen und Gründer-Mythologie ist, kann morgen etwas Neues sein. Vielleicht sogar etwas Besseres, wir ignorieren ja derzeit die Möglichkeit des Besseren ein bisschen. Womöglich existiert es sogar bereits, weil jemand aus Versehen Micro-LSD zur Selbsterkenntnis statt zur Produktivitätssteigerung genommen hat. Hat in den frühen Sechzigern ja in der Gegend auch schon einmal gut funktioniert.

Vielleicht aber geht alles so weiter, Kapitalistan meets Talent mit Wall-Street-Werten meets Geschwätz. Im Schlepptau eine Armee von mittelmäßigen Glücksrittern, die sich an der Imitation kluger Köpfe versucht. Und die echten Augenöffner erleben wir in der Materialwissenschaft, mit Crispr oder im Energiesektor. Eine Zeit im Abklingbecken würde dem Tech-Hype ja durchaus gut tun.

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