The Awl macht Ende des Monats dicht. Eine Horde junger Talente, die in einem ganz eigenen Sound geschrieben und sich nicht um Konventionen geschert haben. Für einige von ihnen war es ein Sprungbrett zu Größerem, für andere die Selbstfindung als Autoren.
Ich erinnere mich noch an das Gespräch mit einem Kollegen: „Das müsste es in Deutschland geben.“ – Antwort: „Das würde in Deutschland nie funktionieren.“ Aber selbst in den USA und mit theoretisch globalem Publikum reicht es offenbar nicht für die Refinanzierung der Nische (die Hoffnung, als Medium.com-Seite ein Modell zu finden, war wahrscheinlich fatal). Die vergangenen Jahre waren rein inhaltlich fantastisch für den amerikanischen Digitaljournalismus, außergewöhnliche Zines und Magazine, neue Sounds und Perspektiven. Wunderjahre, beinahe. Sie gehen langsam zu Ende. Immerhin hatten sie hier welche.