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Winter in Texas

Niemand hatte mir verraten, dass Winter im südlichen Texas so kalt werden kann.
Und er ist für texanische Verhältnisse wirklich kalt, es hat zwei Mal geschneit und geht nachts dauernd auf knapp über Null runter. An einen ähnlichen Winter kann sich fast niemand erinnern (was auch daran liegt, dass hier viele Leute in den vergangenen zehn Jahren hierhergezogen sind).

Der Bademeister im Freibad (das natürlich geöffnet hat) trägt nicht nur einen Neopren-Anzug, sondern auch noch einen Mantel drüber.
Der Kolumnist der örtlichen Tageszeitung wünscht sich die Hundetage zurück. Die sind im Sommer, wenn es hier wochenlang um die 40 Grad haben kann.

Die Häuser hier – Holz meets Gipswände meets fehlende Isolation – sind nicht für die Kälte gemacht. Die Palmen auch nicht. Wenn der Gefrierpunkt naht, beginnt die Panik – Vermieter und Fernsehen erinnern daran, die Wasserhähne tropfen zu lassen, damit die Leitungen nicht einfrieren. Ich kann immer noch nicht sagen, ob das ein sinnloses Ritual oder wirklich hilfreich ist.

Während ich das fertig schreibe, hat sich das Wetter innerhalb von 24 Stunden gedreht. Von +1 auf +21 Grad. Im Nachbarschaftsbad ist fast kein Platz mehr im Becken, die Vögel und Eichhörnchen flattern und rennen wie irre umher. Niemand hatte mir verraten, dass Texas das Land der extremen Wetterschwankungen ist.

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