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Freundschaftsreste

Facebook: Where Friendships Go to Never Quite Die

Julie Beck mit dem Stück zu „15 Jahre Facebook“, das ich mit Gewinn gelesen habe.

„Die Seite hat eine völlig neue Kategorie von Beziehung hervorgebracht, eine Kategorie, die den Großteil der menschlichen Geschichte einfach nicht hätte existieren können: Die Überbleibsel-Freundschaft. Es ist eine Freundschaft, von der du dich weg entwickelt hast, die normalerweise langsam verklungen wäre, aber die dank Facebook stattdessen immer noch herumhängt. Zugang zu diesem Netzwerk von Menschen zu haben, die du einst kanntest, kann erfreulich sein – ein Kuriositätenkabinett von Erinnerungen. Oder auch nerven: Wenn diese schönen Erinnerungen von den neuen Postings eines alten Freundes verdorben werden. Oder hilfreich, wenn du eine große Gruppe nach Informationen fragen möchtest. Aber sie ist vor allem: neu und ungewöhnlich.“

Facebook (also die blaue App) ist das private Adressbuch des 21. Jahrhunderts. Mit der Möglichkeit, alle kurz anzufunken, ohne dass es persönlich wird. Und wie wir nur selten einen einzelnen Menschen aus unserem Notizbuch nach Jahren anrufen, ohne einen Grund zu haben, gibt es auch auf Facebook Konventionen, die eine Auffrischung solcher Beziehungen verhindern.

Das Stück untersucht solche Konventionen, die Unterschiede in der Tiefe der Freundschaft (unter anderem gilt die Faustregel: je mehr Kommunikationswege, desto enger) und die Vorteile und Nebenwirkungen. Das Fazit:

„[Facebook] gibt dir Kräfte, die bislang kein Mensch hatte: Du kannst mit nur einem Klick eine Versammlung aus allen Menschen einberufen, die du jemals getroffen hast, und sie um Rat in allen großen wie kleinen Dingen fragen. Aber als Gegenleistung musst Du die leeren Hüllen dieser Beziehungen betrachten, wann auch immer du dich einloggst.“

Allerdings beides nur, wenn der Algorithmus es will.

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