Marco Roth von N+1 über Klimawandel und Anthropozän. „Wir sind Alltagsleugner des Klimawandels in dem Sinn, wie wir auch Alltagsleugner des Todes sind.“ Eine lange Achterbahnfahrt. Hier noch ein Auszug:
„Es ist eine Tragödie im postmodernen Sinn, in der die Tragik nicht dort liegt, wo Hegel dachte – im Konflikt zwischen zwei identisch gewichteten Sachverhalten, zwei gleichermaßen stichhaltigen Forderungen, die nur im nächsten Zeitalter oder Paradigma aufgelöst werden können. Vielmehr liegt sie in einem Kampf zwischen sinnlosen Sehnsüchten und verschiedenen Sets menschlicher Beschränktheiten.
Das existentielle Problem des nuklearen Zeitalters, und nun des Klimawandels, ist eine Abwandlung von dem, was Lauren Berlant grausamen Optimismus nennt: Die Instinkte und Gewohnheiten, die einmal unserem Überleben und Gedeihen dienten, wirken nun auf unsere Zerstörung hin – und enthüllen sich in vieler Hinsicht als etwas, das schon immer in diese Richtung gewirkt hat. So fühlt sich Aussterben von innen an.“
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