„Nixon hatte die Wahl mit dem Versprechen gewonnen, ‚ein ehrenhaftes Ende des Krieges‘ zu erreichen: Er wollte nun den Anschein erwecken, den Frieden zu verfolgen und gleichzeitig den Nordvietnamesen genügend Schaden zufügen, um Konzessionen zu erreichen. Im März 1969 begannen er und Kissinger einen geheimen Bomben-Feldzug in Kambodscha, von wo aus die Vietcong und Nordvietnamesen agierten. Innerhalb von vier Jahren warf das US-Militär mehr Bomben auf Kambodscha, als es während des Pazifikkriegs während des zweiten Weltkriegs abgeworfen hatte.
Der Feldzug tötete Schätzungen zufolge 100.000 Zivilisten, beschleunigte den Aufstieg von Pol Pot und verwüstete weite Teile des ländlichen Raumes. Er scheiterte zudem so deutlich an den gesetzten Zielen, dass sich mehr als ein Historiker wunderte, ob Kissinger – der persönlich die Bomben-Pläne und Einsatzpläne der Flugzeuge veränderte – ein anderes Motiv hatte. Aber, wie [sein Biograph] Grandin schreibt: ‚[Kissinger] hatte sein eigenes Perpetuum Mobile entwickelt: Der Daseinszweck der amerikanischen Macht war es, ein Bewusstsein für den Daseinszweck Amerikas herzustellen.“
Auch jenseits des Ausschnitts eine faszinierende Rezension; genauer gesagt, eine Lektion in Wahrnehmungs- und Realpolitik.