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China: Eine Frage und zwei Fallen

„Things are moving so damn rapidly. Things are changing so rapidly in the world in science and technology and a whole range of other issues that the question is: In a democracy that’s such a genius as ours, can you get consensus in the timeframe that can compete with autocracy?“

So Joe Biden vergangene Woche zu Journalisten. Wie anpassungs- und entscheidungsfähig Demokratien sind und bleiben könnten, gehört zu den zentralen Fragen unseres Jahrzehnts. Dabei gibt es de facto einen Zielkonflikt zwischen Schnelligkeit und Konsens einerseits, die Verlockung einer „autoritäreren“ Demokratie als radikales Gegenmodell auf der anderen Seite.

Im Umgang mit China lauern unterdessen derzeit zwei Fallen: Auf der einen Seite eine westliche Wahrnehmung, die sich hin zu den (alten) Klischees im Sinne von „China, die gelbe Gefahr“ entwickelt, was speziell in den USA deutlich zu bemerken ist. Was kein Argument dafür sein soll, die Konflikte zu ignorieren und Peking einen Freifahrtsschein zu geben, wenn die Handelsbilanz stimmt (vgl. Merkel). Sondern ein Appell für Analyse und Rationalität, die den gegenwärtigen Systemkonflikt nicht mit dem kalten Krieg verwechselt.

Die zweite Falle lauert darin, Chinas Entwicklung holzschnittartig und monolithisch zu beschreiben. Der weitere Weg ist weit weniger klar vorgezeichnet, als es manchmal den Eindruck macht (Noah Smith hat es hier am Beispiel Belt & Road und Covid einmal aus seiner Perspektive formuliert).

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