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September 2022: Die echte Zeitenwende?

Vielleicht ist die Zeitenwende nicht der Februar 2022, sondern der September.

  • Der Monat, in dem die Ukraine mit der Rückeroberung von Gebieten Russland unter Druck setzt. Und womöglich eine Entwicklung in Gang setzt, die das Ende der Putin-Regierung einläutet. Oder den Einsatz von substrategischen Atomwaffen.
  • Der Monat, in dem die extreme politische Recht in Europa in eine neue Phase der Legitimation eintritt: Im egalitär geprägten Schweden durch eine mögliche Regierungsbeteiligung, im drittgrößten EU-Land Italien durch eine mögliche Regierungschefin.
  • Der Monat, in dem die Europäische Zentralbank dem politischen Druck nachgibt und den Leitzins um 0,75 erhöht. Was zwar nicht die angebotsbedingte Inflation bremst, wohl aber die europäische Konjunktur in eine tiefe Rezession schickt und die Wahrscheinlichkeit einer neuen Euro-Krise deutlich erhöht.
  • Der Monat, in dem der Dollar durch die nächsten Zinserhöhungen weiter in die Höhe klettert – und damit mittelfristig in den Schwellen- und Entwicklungsländern Währungskrisen auslöst.
  • Der Monat, in dem Deutschland mit der reihenweisen Verstaatlichung von Gas-Zwischenhändlern beginnt und der Öffentlichkeit das Ausmaß der anstehenden wirtschaftliche Zerstörungspotenzial der Gaskrise für den deutschen Industriesektor erstmals richtig bewusst wird.

Lenin wird das Bonmot zugeschrieben: „Es gibt Jahrzehnte, in denen nichts passiert. Und dann gibt es Wochen, in denen Jahrzehnte passieren.“

Weitere Notizen im Microblog.

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