Joe Biden ist/war diese Woche im Wahlkampf in Oregon unterwegs. Das ist ein Novum – der Bundesstaat an der Westküste galt seit langem als derart sicher in den Händen der Demokraten liegend, dass kein Präsident oder Promi sich blicken lassen musste.
Das hat sich geändert. Wegen einer Drittkandidatin ist der Gouverneursposten November „in play“, wie es so schön heißt. Denn Oregon ist eben nicht liberal, sondern in den ländlichen Gegenden ziemlich konservativ. Und wenn man dann noch als demokratische Partei als lebensfremd wahrgenommen wird, ist die Mehrheit schnell in Gefahr.
Ähnliches spielt sich nach einer Neuvermessung der Wahlkreise in den nördlicheren Bezirken von New York State ab. Und in Ohio hat die demokratische Partei ihren Senatskandidaten offenbar schon aufgegeben. In Pennsylvania wiederum tritt ein demokratischer Kandidat für den Senat an, der im Frühjahr einen Schlaganfall hatte und längerfristige Schäden davon getragen hat (sich aber trotzdem weigert, für jemand anderen Platz zu machen).
Unabhängig vom Wahlergebnis im November: Die demokratische Partei befindet sich in einem schlechten Zustand. In den Zehnerjahren vermutete ich wie viele andere auch, dass es eine demographisch bedingte Wählerbewegung hin zu den Demokraten gibt, weg von den Republikanern. Ob diese eintritt, scheint fraglich – sogar ihr Gegenteil scheint möglich.
Weitere Notizen gibt es in meinem Microblog micro.kopfzeiler.org.