Ich habe erst vor wenigen Tagen erfahren, dass Marian Tobias Wirth (Twitter @mtwirth) am 10. März plötzlich verstorben ist.
Marian hat für mich immer die feinste Form von Twittermensch da draußen verkörpert: Humorvoll, interessiert an der Welt jenseits des eigenen Horizonts, sich selbst nicht zu ernst nehmend. Vor allem aber: auch im größten Snark nachsichtig im Urteil, selbst wenn ihn persönlich das Leben gerade nicht unbedingt wohlwollend behandelte (Bonus: Manchen meiner Tweets hat er als Einziger geretweetet und er hat sogar auf Links geklickt!)
Meine DM-Historie mit ihm geht von ungefähr 2011 bis 2016. Es war dieses Twitter-Ding: Man kennt jemanden und es macht keinen Unterschied, ob man sich je begegnet ist. Später dann war ich immer weniger auf Twitter unterwegs, Marian hatte ohnehin verschiedenste andere Ankerpunkte. Mal hier ein gegenseitiges Like, mal dort eine Antwort, aber man war sich der Anwesenheit im Augenwinkel gewiss.
Aber diese Gewissheit gibt es nicht. Eigentlich sollte ich es besser wissen, es sind in den vergangenen 15 Jahren schon einige Menschen gestorben, die für mich zum Twitter-Mobiliar gehörten. Und es ist eben doch ein Unterschied, ob man sich begegnet ist. Denn ich hätte Marian wirklich gerne mal da draußen getroffen. Mit dem IRL sollte man nicht warten, denn das Leben wartet auch nicht. Das ist eine späte Erkenntnis. Und es ist in diesem Fall eine traurige.
Mein Beileid geht an seine Angehörigen und die anderen Menschen da draußen, denen er etwas bedeutet hat. Ein Blick auf Twitter sagt mir: es waren nicht wenige.